Info-Graphik: Geschichte Offener Lernmaterialien
Auf Course Hero wurde kürzlich eine englischsprachige Infographik zur Geschichte von Offenen Lehr- und Lernunterlagen (Open Educational Resources) veröffentlicht. Ironie aus deutscher Sicht ist dabei, welchen Ausgangspunkt die Macher gewählt haben: die Veröffentlichung einer Video-Serie an der deutschen Uni Tübingen im Januar 1999. Damals gab es allerdings noch keine Creative-Commons-Lizenzen und auch die heute am Tübinger Internet Multimedia Server verfügbaren Vorlesungen sind nicht frei lizenziert, weshalb sie zwar gratis, aber eben nicht frei im Sinne von digitaler Lehrmittelfreiheit sind (für mehr zur Lizenzfrage siehe die FAQs zu digitaler Lehrmittelfreiheit).
Das drei Jahre später gestartete OpenCourseware-Programm am Massachusetts Institute of Technology (MIT), dessen Inhalte unter einer zwar restriktiven aber immerhin offenen Creative-Commons-Lizenz stehen, darf daher wohl als die eigentliche Geburtsstunde der Open-Education-Bewegung gelten. Die MIT-Initiative war es schließlich auch, die zur Gründung des Open Courseware Consortium geführt hat, einem weltweiten Verband von Universitäten, die sich offenem Zugang zu ihren Lehr- und Lerninhalten verschrieben haben. Deutsche Universitäten finden sich bislang übrigens nicht unter dessen Mitgliedern. Weiterlesen →
Video-Wettbewerb: „Why Open Education Matters“
Eine zentrale Einsicht des D64-White-Papers zu „Digitaler Lehrmittelfreiheit“ ist die Rückständigkeit Deutschlands im Bereich offener Lehr- und Lernunterlagen – vor allem auf politischer Ebene des Bildungsministeriums bzw. der Kultusministerien sowie des Gesetzgebers. Digitale Lehrmittelfreiheit und die Verwendung freier Lizenzen im Bildungsbereich sind bislang außerhalb kleiner Communities noch kein Thema in Deutschland.
In den USA sieht die Situation diesbezüglich schon etwas anders aus. Dort richtet das US-Bildungsministerium gemeinsam mit Creative Commons, der Open Society sowie der Participatory Culture Foundation einen Video-Wettbewerb zum Thema „Why Open Education Matters“ aus. In der Begründung für die Ausrichtung des Wettbewerbs heißt es dazu (eigene Übersetzung): Weiterlesen →
Digitale Lehrmittelfreiheit am iRights-Blog
Philipp Otto von iRights.info hat sich in einem Blogeintrag als erster intensiver mit dem D64-White-Paper zu digitaler Lehrmittelfreiheit auseinandergesetzt. Sein Fazit:
Das White Paper von Dobusch stellt einen Aufschlag für ein Umdenken in Deutschland dar. Gesellschaftliche, wirtschaftliche, bildungspolitische und soziale Gründe sprechen dafür, dass sich die Politik intensiv mit diesem Komplex beschäftigen sollte. Insbesondere muss dabei auch die Frage beantwortet werden, ob man aus Kostenersparnisgründen privaten Unternehmen, inklusive Einsatz von Geräten mit proprietären Systemen, den Erstzugriff auf die Ressource Bildungssystem und Wissenschaftslandschaft geben will oder ob der Staat diesen hochsensiblen Bereich nicht unter seine Obhut nehmen will.